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Schwaches drittes Quartal erfordert Restrukturierung von Daedalic Entertainment

Schwaches Quartal macht Restrukturierung erforderlich; Wertminderung vorgenommen

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Laut der Bastei Lübbe AG, die zu 51 Prozent an Daedalic Entertainment beteiligt ist (Mehrheitseigner), würde sich das Geschäftsmodell des Spiele-Entwicklers und -Publishers nicht mehr als tragfähig erweisen. Daraufhin muss die Bastei Lübbe AG Wertminderungen in Höhe von zwölf bis 14 Millionen Euro auf ihre Beteiligung bei Daedalic Entertainment vornehmen, wovon fünf Millionen auf den Firmenwert bzw. Goodwill entfallen, wodurch auch das Ergebnis des Gesamtunternehmen deutlich gedrückt wird.

„Der Vorstand prüft daher Optionen zur Restrukturierung und Neuausrichtung des Geschäftsmodells im Segment Games, dem kleinsten Segment des Konzerns. Hintergrund dieser Maßnahmen ist die Geschäftsentwicklung im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 und hohe Investitionen in eine neue Eigenentwicklung der Daedalic Entertainment, die vom Markt nicht angenommen wurde. Damit erweist sich das bisherige Geschäftsmodell als nicht tragfähig“, heißt es in der Pressemitteilung via Golem. Auch das zur Verfügung stehende Fremdkapital für weitere Investitionen sei nahezu ausgeschöpft.

Wertminderung laut Wikipedia: „Unter Wertminderung (englisch Impairment) versteht man im Rechnungswesen den Betrag, um den der aktuelle Wert eines Vermögensgegenstands zu einem bestimmten Zeitpunkt unter seinem anfänglichen Buchwert liegt.“

„Das Geschäftsmodell unserer 51-prozentigen Finanzbeteiligung erweist sich als nicht zukunftsfähig. Gemeinsam mit dem Minderheitsgesellschafter werden wir daher nun alle Optionen für eine Neupositionierung der Daedalic Entertainment und ihres Geschäftsmodells prüfen“, erläutert Carel Halff, CEO der Bastei Lübbe AG, die eingeleiteten Maßnahmen. „Im Gegensatz dazu sind wir mit der Entwicklung unseres Kerngeschäfts, den Büchern, Hörbüchern und Romanheften, sehr zufrieden“.

Daedalic Entertainment wurde 2007 gegründet. 2014 sicherte sich Bastei Lübbe den Mehrheitsanteil. Ende 2016 geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten und musste Stellen abbauen. Das Spiel Die Säulen der Erde (2017) konnte die Erwartungen nicht erfüllen, erst Shadow Tactics: Blades of the Shogun und The Long Journey Home sorgten für höhere Umsätze. Die Einstellung der Entwicklung von A Year Of Rain (wir berichteten) aufgrund niedriger Spielerzahlen vor einigen Tagen dürfe ebenfalls Bände sprechen. Ansonsten arbeitet das Studio aktuell an dem Stealth-Abenteuer Der Herr der Ringe: Gollum, das 2021 erscheinen soll. Als Publisher wurden 2019 Intruders: Hide and Seek, CryoFall (Early Access), Barotrauma (Early Access), Iratus: Lord of the Dead (Early Access), The Great Perhaps (2019), Unrailed! (Early Access) und Felix the Reaper (2019) vertrieben.