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Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

© CD Projekt RED / Bandai Namco Entertainment Europe

Ungeachtet der Versprechungen im Vorfeld, man wolle bei der Entwicklung des Rollenspiels Cyberpunk 2077 auf stressigen Crunch mit zahlreichen Überstunden verzichten, haben die Studioleiter von CD Projekt RED für die Mitarbeiter jetzt offenbar eine Sechs-Tage-Woche angeordnet. Das meldet der Wirtschaftsdienst Bloomberg und bezieht sich dabei auf interne Quellen. Im vergangenen Jahr hatte Co-CEO Marcin Iwinski gegenüber Kotaku noch verkündet, man wolle den Mitarbeitern keinen Crunch aufzwingen und sei entschlossen, ihnen eine Arbeit an dem Projekt ohne Überstunden zu ermöglichen.

Daran scheint man sich jedoch nicht gehalten zu haben – selbst wenn man die Corona-Pandemie als möglichen Grund heranziehen könnte. Denn aus E-Mails und Aussagen von nicht namentlich genannten Personen innerhalb des Studios soll hervorgehen, dass manche Mitarbeiter sich bereits seit mehr als einem Jahr die Nächte um die Ohren schlagen und Wochenenden opfern, um die Entwicklung voran zu bringen.

„Ich nehme es auf meine Kappe, für diese Entscheidung den entsprechenden Gegenwind zu bekommen“
, so Studioleiter Adam Badowski. „Ich weiß, das ist das genaue Gegenteil von dem, was wir über Crunch gesagt haben. Es steht außerdem im direkten Kontrast zu dem, an ich vor einiger Zeit persönlich geglaubt habe – nämlich, dass Crunch niemals die Antwort sein sollte. Aber wir haben bereits alles andere versucht, um die Situation zu meistern.“

Immerhin: CD Projekt RED will den Mitarbeitern die angefallenen Überstunden auch bezahlen, was offenbar keine Selbstverständlichkeit innerhalb der Branche ist.

Angedeutet hatte sich die Situation bereits im Januar, als CEO Adam Kicinski in Bezug auf einen möglichen Crunch folgendes zu sagen hatte: „Bis zu einem gewissen Grad ja – um ehrlich zu sein. Wir versuchen es, den Crunch so weit es geht zu vermeiden, aber es ist die finale Phase. Wir versuchen, diesbezüglich vernünftig zu agieren, aber ja. Leider.“

Cyberpunk 2077 wird am 19. November 2020 für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Die Umsetzung für Stadia folgt erst später. Das Rollenspiel soll zu seinem Release direkt auf PlayStation 5 und Xbox Series X spielbar sein, und zwar bereits mit „spürbar hübscherer Kulisse“ – wann auch immer die Konsolen erscheinen werden. Im Jahr 2021 soll dann ein „robustes“ Next-Gen-Upgrade für die neuen Plattformen folgen.

Night_City_Wire_Episode_3

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  1. Shake_(s)_beer hat geschrieben: 30.09.2020 10:14
    Ryan2k6 hat geschrieben: 30.09.2020 10:07 Mir wäre lieber, es kommt im März ohne Crunch, denn ich bin der Meinung, zu der es inzwischen auch einige Studien gibt, dass Crunch auf lange Sicht nichts bringt. Mehr Fehler, mehr Fehlerbehebung, ein Teufelskreis.
    Da ich aber natürlich nicht weiß, ob CDP bis März durchhalten würde ohne ein Release, sage ich nur es wäre mir lieber. Die internen Prozesse kenne ich eben nicht.
    Ja, ich würde auch problemlos noch etwas warten. Keine Ahnung, warum eine weitere Verschiebung keine Option mehr ist.
    Dass es finanziell eng wird, glaube ich aber eigentlich nicht. Der Witcher wird doch über die Jahre schon noch ein paar Einnahmen abgeworfen haben, zudem hat man gog. com als Plattform im Rücken, die im besten Fall ein bisschen was abwirft. Oder schätze ich das falsch ein?
    PS5,XBS,GTX30ger+(Vor)Weinachtsrausch.

  2. Flux Capacitor hat geschrieben: 05.10.2020 08:31 Ich denke sobald die Meldung kommt dass das Spiel Gold-Status erreicht hat, fallen da einige Bauklötze von den Herzen. Bei der Community genau so wie beim Studio.
    Weil sie sich freuen, jetzt endlich mit dem Day1 Patch weiter zu machen? :Blauesauge:
    dasblubb88 hat geschrieben: 05.10.2020 16:19 Skandal! Was Berufssparten wie z.B. die Gastronomie dazu sagen würde? :lol:
    Vielleicht, „scheisse, tut uns leid, dass ihr sowas jetzt auch ertragen müsst.“ ?

  3. Raksoris hat geschrieben: 05.10.2020 08:07
    loewenheim hat geschrieben: 03.10.2020 14:36 Die Ironie, dass eine Firma, die an einem Cyberpunk(!)-Spiel arbeitet, so enthusiastisch gegen den Vorwurf kapitalistischer Ausbeutung in Schutz genommen wird (man selber lässt sich ja schließlich viel schlimmer ausbeuten, die sollen sich nicht so anstellen) ist immer wieder bittersüß.
    Bittersüß eher wie Jason Schreier wiederholt einen reisserischen Artikel schreibt, bei dem die Überschrift häufig gelesen wird der betreffende Artikel fast gar nicht und das Jason Schreier mal wieder wesentliche Teile vergisst zu erwähnen nun ja.
    Was vergisst er denn zu erwähnen?
    Natürlich sind Überstunden Scheiße, aber hier wird wieder ein Fass aufgemacht. Überstunden sind Scheiße PUNKT. Aber […]
    … aber du rechtfertigst sie natürlich trotzdem.

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