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Bungie reicht Klage aufgrund falscher Copyright-Löschungen ein

Reicht Klage aufgrund falscher Copyright-Löschungen ein

Diesen Monat wurden mehrere von Fans erstellte Destiniy-2-Videos von der Plattform YouTube entfernt, nachdem gegen sie eine urheberrechtlich relevante DMCA-Forderung eingereicht wurde. Zwar lässt auch Bungie selbst regelmäßig Videos löschen, wenn diese gegen ihre Richtlinien verstoßen, dazu zählt zum Beispiel das Hochladen von unbearbeiteten Soundtracks oder Zwischensequenzen aus dem Spiel. Doch dieses Mal waren die Löschungen definitiv unbeabsichtigt. Denn auch eigene Videos der Entwickler waren davon betroffen.

Wie RockPaperShotgun berichtet, hat Bungie auf Twitter mitgeteilt, dass man nicht dafür verantwortlich sei, die Forderung nicht geltend gemacht habe und derzeit ermittle, was passiert sei. Mittlerweile hat Bungie Klage gegen einen oder mehrere anonyme Täter eingereicht, die sich diesen „Spaß“ erlaubt haben und für die fehlerhaften Copyright-Löschungen verantwortlich sind. Mit dieser Aktion wollen sie ein Exempel statuieren und zukünftige Trolle warnen. Die Klage, welche vollständig auf Torrent Freak gelesen werden kann, spricht davon, dass den Destiny-Entwicklern ein „signifikanter wirtschaftlicher Schaden und Reputationsschaden“ entstanden ist.


DMCA steht für Digital Millennium Copyright Act, und ist ein US-Gesetz, welches den Umgang mit Copyright-Verstößen bei Social-Media-Plattformen wie YouTube regelt. Es besagt, dass die Plattformen nur beschränkt haften, wenn sie direkt auf die Aufforderung zur Löschung reagieren. Dieses System ist automatisiert, was bedeutet, dass YouTube alle Videos erst einmal offline nimmt und der Video-Ersteller im Nachhinein Einspruch einlegen kann. Konkret bedeutet dies, dass es jeder Person zu jeder Zeit möglich ist, fehlerhafte Löschungen zu beantragen und zu behaupten, dass sie der legitime Rechteinhaber sind. Genau diese Lücke kritisiert auch Bungie in ihrer Klage. Diese wurde nun von mehreren Fake-Gmail-Adressen ausgenutzt, wobei eine Person sogar so dreist war einem Video-Ersteller eine Nachricht zu senden, die sich laut Bungie „wie ein abgedroschener ‚Schau wozu du mich gezwungen hast‘-Brief aus einem schlechten Roman“ liest. Der Absender gesteht, dass er für die fehlerhaften DMCA-Löschungen verantwortlich ist und sagt, er habe es nur getan, um die Fehler in YouTubes System aufzuzeigen.
 
Bungie verlangt einen Gerichtsprozess, in dem die Schadensersatzsumme bestimmt werden soll. Das gestaltet sich natürlich schwierig, solange die Identität der Täter unbekannt ist. Bungie sendet ein klares Signal, dass sie solch eine bösartige Ausnutzug des DMCA nicht dulden und hart gegen solche „Späße“ vorgehen werden.

  1. ich finde sowas gut - dadurch wird hoffentlich bewusst das automatisches/ vorschnelles löschen eine Scheißidee ist. Wie auch "upload-filter" in der EU.
    Prinzipiell sollte der Staat die Exekutive (das durchsetzen von Gesetzen) nicht in die Hand von dritten legen (Youtube etc.).

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