Marcus Lehto, der u.a. an der Erschaffung der Shooter-Reihe Halo maßgeblich beteiligt war, führt Crunch als einen der Gründe an, warum er Bungie im Jahr 2012 den Rücken gekehrt und sein eigenes Studio V1 Interactive gegründet hat.
„Einer der Gründe, warum ich Bungie verlassen habe und warum meines Wissens Leute aus der Industrie zu uns hier bei V1 gekommen sind, ist, dass viele von uns die schlechte Seite von verlängerten Crunch-Perioden gesehen haben, die sich über Monate erstreckt haben… und was es den Menschen abverlangt hat“, meint Lehto in einem Roundtable-Interview, an dem auch Gamespot teilgenommen hat. „Wir wollen diese Erfahrung nicht und wir wollen all das [bei V1] nicht wieder replizieren. Bei V1 besteht eines unserer Hauptziele darin, sicherzustellen, dass wir eine Atmosphäre schaffen, in der jeder involviert ist, an was wir gerade arbeiten. Jeder trägt also eine gewisse Verantwortung auf seinen Schultern.“
Trotz des offenen Bekenntnisses, dem gefürchteten Crunch einen Riegel vorschieben und die Gesundheit der Mitarbeiter schützen zu wollen, relativiert er später allerdings, dass in manchen Situationen einfach mehr Arbeitseinsatz nötig sei.
„Das heißt nicht, dass wir nicht hart arbeiten – wir arbeiten wirklich hart. Und am Ende jedes Meilensteins fallen vielleicht für eine Woche lang Überstunden an“, so Lehto, der aber betont, dass sich die zusätzlichen Stunden nur über einen sehr kurzen Zeitraum erstrecken und dadurch niemand in die Gefahr gerät, einen Burnout zu erleiden.
V1 Interactive arbeitet derzeit am Shooter Disintegration, der Ende Januar zunächst in einer geschlossenen und anschließend in einer offenen Beta startet.