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Borderlands 4 mit Preisschock? „Echte Fans“ würden das zahlen, sagt Entwickler

Werden auch Fans von Borderlands 4 Opfer der steigenden Videospielpreise? Falls ja, sieht Entwicklerchef Randy Pitchford jedenfalls kein Problem.

Screenshot aus Borderlands 4.
© 2K Games / Gearbox Software / Adobe Photoshop [M]

Wie dreist sind die Preiserhöhungen in der Gaming-Branche?

In einer nahen Zukunft, in der zum Beispiel Nintendo oder Xbox einen Preis von 90 Euro aufrufen werden, müssen wir uns wohl mit dem Gedanken anfreunden, dass Publisher von AAA-Titeln einen ähnlichen Weg gehen.

Wenn Fans in diesen sauren Apfel beißen müssen, sollte man nicht noch Öl ins Feuer gießen. Randy Pitchford, CEO von Entwicklerstudio Gearbox, welches gerade an Borderlands 4 sitzt, ist da offenbar anderer Meinung – und bringt mit einer Äußerung die Twitter-Community gegen sich auf.

Wenn ihr zu pleite für Borderlands 4 seid, seid ihr keine echten Fans

80 Dollar (das US-amerikanische Äquivalent zum 90-Euro-Preisschild hierzulande) könnte von einer Ausnahme schon bald zu einer neuen Normalität werden. Dass ein AAA-Titel mit dem Budget von Borderlands 4 dazugehört, wurde im Vorfeld schon gemutmaßt und von Randy Pitchford zwar nicht bestätigt, aber als wahrscheinlich eingestuft (via Gamesradar). Der für September angekündigte Loot-Shooter habe ein doppelt so hohes Budget wie sein Vorgänger. Mit Blick auf die Preissteigerungen bei Nintendo und Xbox könne er sich das bei diesem Spiel auch vorstellen.

Auf Twitter wurde der Gearbox-CEO jetzt direkt adressiert: „Randy, Borderlands 4 kostet besser nicht 80 Dollar“, schreibt Oldgoldsot. „Geh dieses Risiko nicht ein; eine Menge Spieler*innen werden das nicht zahlen. Du bist der CEO, du hast bei deinem Publisher ein Mitspracherecht.“ Pitchfords Antwort darauf war, dass dies nicht in seiner Hand läge, was durchaus stimmen mag; er garnierte diese Aussage jedoch mit einer weiteren, die viele Fans sprachlos macht.

Wenn du ein echter Fan bist, wirst du einen Weg finden, es zu bekommen“, behauptet er und rechtfertigt die Aussage mit einem Beispiel aus seiner Vergangenheit. „Mein örtlicher Spieleladen hatte 1991 Starflight für Sega Genesis für 80 Dollar im Angebot, als ich gerade aus der High School kam und für einen Mindestlohn arbeitete, und ich fand einen Weg, es zu bekommen.“

Auch interessant: Was ist unsere Meinung zu den steigenden Videospielpreisen? Das erörtern wir in der aktuellen Folge des 4P-Podcasts

Welche Rolle spielt Publisher Take-Two beim Preis

Dass er sich da eventuell im Vokabular vergriffen haben könnte, zeigen die Reaktionen. „Wow, da liegst du wahrscheinlich falsch“, findet Ollie Thomas. „Krise bei den Lebenserhaltungskosten und du kommst mit ‚Wenn du ein echter Fan bist‘, verdammt.“ RTIMM12 meint: „Du hättest den Post nach ‚Das liegt nicht in meiner Hand‘ beenden sollen.“

Für viele Fans geht es wahrscheinlich nicht einmal darum, ob sie sich zehn Dollar mehr oder weniger leisten können, sondern dass sie es nicht einsehen, diese Preise für Videospiele zu zahlen, wenn sie es vielleicht nicht einmal wert sind. Interessant zu beobachten ist dabei, dass Borderlands 4 von Take-Two veröffentlicht wird, ebenso wie GTA 6, um das sich die Gerüchte rekordverdächtiger Kaufpreise hartnäckig ranken; aber auch wie Mafia: The Old Country, das einen vergleichsweise schmalen Taler (49,99 Euro) kosten wird.

„Wer schockiert ist, dass du so etwas sagen würdest, kennt dich und deine Firma wahrscheinlich nicht“, schließt itstony2319 trocken. Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass Pitchford ein gewisses Fingerspitzengefühl im Umgang mit seinen Fans vermissen lässt, wie dieser Vorfall im Zusammenhang mit Kritik zu Borderlands 4 zeigt.

Quellen: Gamesradar, Twitter / @oldgoldsot, @duvalmagic, @OllyJx_, @RTIMM12, @itstony2319