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Bayonetta 3: Ehemalige Synchronsprecherin ruft zum Boykott des Spiels auf

Ehemalige Synchronsprecherin ruft zum Boykott des Spiels auf

Erst letzte Woche bestätigte Platinum Games offiziell, dass die Titelhexe in Bayonetta 3 mit Jennifer Hale (Mass Effect, Metroid Prime) von einer neuen Synchronsprecherin übernommen wird.

 

Damit bewahrheiteten sich Befürchtungen und Spekulationen der Fans, die sich schon bei den ersten Trailern gewundert hatten, wieso ihre Lieblingshexe nicht mehr von Hellena Taylor vertont wird und wer die Rolle stattdessen übernimmt. Als Grund für den Wechsel gab man an, dass „eine Vielzahl an überschneidenden Gründen“ es Taylor nicht ermöglicht hatten, erneut als Bayonetta aufzutreten.

Bayonetta 3: Ex-Synchronsprecherin plaudert aus dem Nähkästchen

Nun meldete sich Hellena Taylor persönlich zu Wort und veröffentlichte mehrere Videos auf Twitter, in denen sie die Situation aus ihrer Perspektive schildert und verrät, warum es zu dem Wechsel für Bayonetta 3 wirklich gekommen sei. Grund dafür sei ein Taylor zufolge „beleidigendes“ Gehalt in Anbetracht des Franchise-Erfolgs und ihrer langjährigen Ausbildung:

„Das Bayonetta-Franchise hat ungefähr 450 Millionen US-Dollar eingespielt, Merchandise ausgenommen. Als Schauspielerin habe ich für siebeneinhalb Jahre trainiert, drei Jahre davon an der London Academy of Music and Dramatic Art. […] Und was haben sie gedacht, ist das wert? Was haben sie angeboten, mir zu zahlen?“

„Das finale Angebot für das ganze Spiel […] waren 4000 US-Dollar. Das ist eine Beleidigung für mich. Die Menge an Zeit, die es gebraucht hat, an meinem Talent zu arbeiten und alles, dass ich dem Spiel und den Fans gegeben habe. Ich bitte die Fans, das Spiel zu boykottieren und stattdessen das Geld, das sie für das Spiel ausgegeben hätten, für einen wohltätigen Zweck zu spenden.“

„Ich wollte nicht die Welt, ich wollte nicht zu viel. Ich habe nur um ein anständiges, würdevolles Gehalt zum Leben gebeten. Was sie getan haben, war legal, aber es war unmoralisch. […] Ich habe keine Angst vor der Verschwiegenheitserklärung. Ich kann es mir nicht mal leisten, ein Auto zu unterhalten. Was wollen sie machen? Mir meine Klamotten abnehmen?“

4000 US-Dollar sei erst das zweite Angebot gewesen

Nachdem Taylor für die Rolle in Bayonetta 3 vorgesprochen hatte, mit „fliegenden Fahnen“ bestanden und ein „beleidigendes Angebot“ erhalten hatte, entschied sie, sich an Game-Director Hideki Kamiya zu wenden und ihn zu fragen, wieviel sie seines Erachtens wert sei.

Taylor erhielt eine Antwort, in der Kamiya ihr versicherte, dass er sowohl sie als auch die erste Erinnerung an ihre Zusammenarbeit sehr schätze und Fans sich ihre Stimme als Bayonetta wünschen. Wie die Synchronsprecherin weiter erzählt, bekam sie erst nach ihrem Brief an Kamiya das Angebot von 4000 US-Dollar, weshalb der ursprüngliche Vorschlag noch einmal darunter gelegen haben muss.

Game-Director Hideki Kamiya bestreitet Taylors Vorwürfe

Weder von Nintendo noch von Platinum Games gab es bisher eine offizielle Stellungnahme zu Taylors Vorwürfen. Allerdings meldete sich Kamiya, seines Zeichens das bekannteste Entwicklergesicht der Bayonetta-Reihe, zu Wort und schrieb auf Twitter, „die Einstellung zur Unwahrheit“ sei „traurig und bedauernswert“. Das sei jedoch alles, was er aktuell dazu zu sagen habe.

Kamiya befeuerte die ohnehin schon hitzige Diskussion mit dieser Aussage weiter und verfasste anschließend weitere Tweets auf Japanisch, die das Thema jedoch nicht weiter vertieften. Stattdessen spielte er auf seine rigorose Einstellung an, jeden zu blockieren, der seine Tweets in einer anderen Sprache als Japanisch zitiert.

 

Dass Kamiya solche Leute 2019 als „Insekten“ bezeichnete und auf Grund der Menge an aktuellen Blockierungen dafür sorgte, dass sogar sein eigener Account temporär gesperrt war, trug allerdings nicht gerade dazu bei, Bayonetta-Fans zu beruhigen und der Diskussion ein Ende zu bereiten.

Nintendo_Direct_Trailer

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  1. Ja, wenn man weiß, WARUM Kamiya sich auf Twitter benimmt, wie er sich benimmt, dann wundert man sich nicht darüber, dass er nahezu alles und jeden blockt.
    Das ist schon sehr traurig, da er vor seinen Regeln eben sehr offen mit Fans auf Social Media umging aber das hat man ihm genommen.

  2. Btw dieser Imran Khan ist teils ne kontroverse Gestalt, aber er hat nen recht interessanten Artikel geschrieben über das aktuelle Theater, und geht darin auch auf Kamiya ein:

    Spoiler
    Show
    The Kamiya of It All
    Shortly after the videos, Kamiya posted his tweet, and began blocking people left and right that replied and quote-retweeted to dunk on him. This resulted in a lot of people pushing even harder to attack him for what Taylor named and shamed him for: mistreating workers as a financial fatcat and as a Twitter asshole. Eventually, Twitter locked his account because the sheer amount of replies and blocking convinced the algorithm he must have been hacked.
    I’ve been following Kamiya on Twitter for a long time. As a director, he made a lot of games I like a lot, like Devil May Cry, Resident Evil 2, Okami, and Bayonetta. Early on, he would respond to every single person that tweeted at him with a question. He liked using it to practice his english, he said. The account was mostly questions about Resident Evil 1.5, what kind of ice cream Bayonetta likes, and him showing off retro games and his modest little apartment.
    Around 2012, a years-long wave of harassment from console warriors started bubbling up. It was mostly over Bayonetta 2, but a surprising amount also came from talking about other video games. He said he wanted to make Star Fox, which lead to constant tagging of him every time fans begged for a new game. He posted that he thinks God of War should influence Devil May Cry 5, which lead to people calling him a race traitor, a washed-up hack, and a bald fuck.
    In 2019, I saw Kamiya lounging on a couch in a back room at GDC, and I sat down and talked to him. PR did not want it to be an on-the-record interview, so we just chatted a bit with a mutual friend acting as a translator. I asked Kamiya about his Twitter account and if he disliked interacting with the trolls so much, why doesn’t he just delete Twitter for his mental health.
    “Because then they’d win,” he told...

  3. Was sehr witzig und unfassbar hanebüchen ist, wenn man bedenkt, welchem Themenbereich innerhalb der Branche sich Jason Schreier widmet, er wäre der Letzte, der sich freiwillig auf die Seite von Publishern stellt.
    Mit jeder weiteren Aussage schaufelt sie sich ihr eigenes "Karriere"-Grab noch tiefer.

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