Sind Abo-Modelle die Zukunft der Spieleindustrie? Geht es nach Ubisofts Phillipe Tremblay dann lautet die Antwort ja, während Swen Vincke, der Chef des Baldur’s Gate 3-Entwicklers Larian, andere Vorstellungen hat. Er befürchtet, dass eine Monopolisierung kein gutes Ende für die Spieler nehmen wird.
Ubisoft selbst hat erst in diesen Tagen sein bisheriges Abo-Angebot umgestellt: Fortan gibt es Ubisoft+ Premium für 18 Euro im Monat und ein günstigeres Ubisoft+ Classics, wobei Letzteres ausschließlich für den PC existiert. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass der französische Publisher sich Großes für den Abo-Markt erhofft, allerdings sind längst nicht alle von diesem Weg überzeugt.
Die 6 wichtigsten Fragen zu Baldur's Gate 3
Auf dem PC ist es schon gestartet, Playstation-Gamer müssen sich noch gedulden: Baldur's Gate 3 ist eines heißesten Games des Jahres 2023. Was du über das RPG auf "Dungeons and Dragons"-Grundlage wissen musst, erfährst du in diesem Video.
Baldur’s Gate 3: Larians Swen Vincke will kein Abo-Monopol
Anlässlich der neuen Abo-Modelle haben die Kollegen von Gamesindustry.biz mit Phillipe Tremblay, Ubisofts Chef für ebenjene Dienste, über das Thema ausführlich gesprochen. Laut ihm sollen sich Spieler zukünftig damit „wohlfühlen, dass man ein Spiel nicht besitzt“, um Abodienste noch erfolgreicher zu gestalten. Bei Filmen und Serien sei diese Transformation schon passiert, bei Spielen würde es aber noch etwas länger dauern.
Solche Aussagen sind gewiss nicht allzu überraschend, bedenkt man, dass Tremblay nun einmal den Abo-Markt von Ubisoft und somit seinen eigenen Job vertritt. Nichtdestotrotz hagelt es im Internet unzählige Widerworte, wie jetzt unter anderem von Swen Vincke, dem Chef des belgischen Entwicklers Larian. Er wisse zwar nicht, wie die Zukunft von Videospielen aussehen wird, aber „Inhalte werden immer im Vordergrund stehen“.
Whatever the future of games looks like, content will always be king. But it’s going to be a lot harder to get good content if subscription becomes the dominant model and a select group gets to decide what goes to market and what not. Direct from developer to players is the way. https://t.co/wEUvd5adt0
— Swen Vincke @where? (@LarAtLarian) January 17, 2024
Allerdings wird es laut ihm „sehr viel schwieriger sein, gute Inhalte zu bekommen, wenn das Abonnementmodell zum vorherrschenden Modell wird und eine ausgewählte Gruppe entscheidet, was auf den Markt kommt und was nicht“, so Vincke auf Twitter. Dies sei eine Zukunft, heißt es weiter, die Spieler nicht wirklich wollen.
Kein Baldur’s Gate 3 für Abo-Dienste
Während Vincke zwar nicht komplett gegen Abomodelle ist, will er Spiele von Larian Games nicht bei diesen Diensten veröffentlichen. Ein Baldur’s Gate 3 wird es demnach in absehbarer Zeit nicht im Xbox Game Pass oder bei PlayStation Plus Premium geben. Eine bewusste Entscheidung, denn Vincke möchte verhindern, „dass das andere Ökosystem stirbt, weil es zu wertvoll ist“.
TLDR ; you won’t find our games on a subscription service even if I respect that for many developers it presents an opportunity to make their game. I don’t have an issue with that. I just want to make sure the other ecosystem doesn’t die because it’s valuable.
— Swen Vincke @where? (@LarAtLarian) January 17, 2024
Er respektiert aber, dass andere Entwickler dies anders sehen und ein Abodienst für sie ein guter Weg sei, um ein erfolgreiches Spiel zu veröffentlichen. Allerdings seien Studios schon jetzt von „einer ausgewählten Gruppe digitaler Vertriebsplattformen abhängig“ und würden diese allesamt auf ein abobasiertes Finanzierungsmodell umstellen, würde es „brutal“ werden.
Neu sind die Aussagen Vinckes nicht unbedingt: Bereits in der Vergangenheit hat der Larian-Chef klargestellt, dass ein Baldur’s Gate 3 definitiv nicht in den Xbox Game Pass kommt. Daran ändert sich wohl auch in nächster Zeit nichts.