Eine knappe Woche ist Assassin’s Creed Shadows nun schon auf dem Markt und auch, wenn im Vorfeld eine laute Minderheit verzweifelt versucht hat, dem Titel eine Kontroverse anzuhängen, kann sich Ubisoft über einen durchaus starken Start freuen.
10.000 Wertungen auf Steam, davon 82 Prozent positiv sowie der erfolgreichste Launch der Reihe nach Valhalla, wenn es um Verkaufszahlen geht – und das Wikinger-Abenteuer segelte immerhin mit dem Rückenwind der Corona-Pandemie. Doch kein Erfolg ohne Neider und wer Shadows schon vor Release kritisierte, der lässt auch jetzt nicht locker. Ganz vorne mit dabei: Elon Musk.
Assassin’s Creed Shadows: Kritik von Gamergate-Unterstützer und Elon Musk
Verteidigte der mittlerweile reichste Mensch der Welt vor ein paar Jahren noch die LGBTQ+-Community innerhalb Teslas, sitzt er mittlerweile im vordersten Abteil des Anti-Woke-Zuges und wiegelt auf seiner eigenen Plattform Twitter regelmäßig die Stimmung gegen progressive Meinungen auf. So auch in Bezug auf Assassin’s Creed Shadows, wo er dem bekannten Gamergate-Unterstützer Mark „Grummz“ Kern unter die Arme greift.
Kern kritisierte Ubisoft nämlich jüngst dafür, dass das französische Unternehmen den Streamer Hasan „HasanAbi“ Piker gesponsert hat. Der wiederum hatte auf Twitch jüngst erklärt, dass US-amerikanische Bürger*innen, wenn ihnen wirklich daran gelegen wäre, den Medicare-Betrug zu stoppen, eigentlich den Politiker „Rick Scott töten müssten“ und war für diese Aussage temporär gesperrt worden. Im Nachgang entschuldigte und korrigierte er sich, sprach dann nur noch von der „maximalen Bestrafung“.
In Kombination mit Pikers Pro-Palästina-Aussagen verleitete dies Kern dazu, Piker als einen Streamer, der „Terrorismus eine Plattform gibt“ zu bezeichnen und kritisierte Ubisoft dafür, ihn für Werbung zu bezahlen. Musk sprang auf den Zug mit auf, nannte Piker einen „Betrüger“ und jemanden, der für Geld alles tue: „Objektiv gesprochen, macht er Werbung für ein grauenhaftes Spiel, nur, weil er das Geld will.“
Ubisoft feuert zurück
Wer auch immer den Twitter-Kanal von Assassin’s Creed betreibt, wollte diese Aussage so nicht stehen lassen und hatte eine schlagkräftige Antwort parat. „Ist das das, was der Typ, der deinen Path of Exile 2-Account spielt, dir gesagt hat?“, feuerte man zurück und bezog sich damit auf Musks Versuch, sich als PoE2-Profi darzustellen, während er einen anderen Spieler dafür bezahlt hatte, seinen Account nach oben zu hieven. Schon mit seinem Elden Ring-Build enthüllte der Multi-Milliardär, dass er eher limitierte Gaming-Kenntnisse an den Tag legt.
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Der Beef ging aber noch weiter, wenn auch ohne Musk. Kern zitierte einen Artikel, in dem ein Analyst Assassin’s Creed Shadows nicht als den Erfolg einschätzt, den Ubisoft in der derzeitigen Krise des Unternehmens braucht. „Unser Spiel ist draußen“, kam nüchtern von der Firma hinter der Attentäter-Reihe zurück, womit man gegen Kerns mittlerweile fast zehn Jahre in Entwicklung befindlichen Titel Em-8er schoss. Mehr als 600.000 US-Dollar habe man laut eigenen Aussagen mittlerweile per Crowdfunding gesammelt, von dem Spiel existieren bislang jedoch nur vereinzelte Videos und Screenshots.
Spieler*innen feiern Ubisoft – und kaufen Assassin’s Creed Shadows
Der Streit auf Twitter erzielt derweil genau den Effekt, auf den Ubisoft vermutlich spekuliert hat: Zahlreiche Spieler*innen feiern das Unternehmen für die mutigen Aussagen auf Musks eigener Plattform, sprechen ihre Unterstützung aus – und kaufen sogar Assassin’s Creed Shadows. Twitter-Nutzer soundaholism beispielsweise veröffentlichte einen Screenshot von der Transaktions-Quittung.
Er schrieb: „Ich wollte auf ein Angebot warten, aber ihr habt es euch verdient.“ Andere machen sich derweil vor allem über Musk lustig: „44 Milliarden Dollar, nur um auf der eigenen Website verspottet zu werden“, lästert ManoReborn, und bezieht sich damit auf den Preis, den der Tesla-Inhaber für Twitter bezahlt hat.
Unser umfangreicher Test zu Assassin’s Creed Shadows verrät ganz unabhängig von dem Beef zwischen Ubisoft, Musk und Kern, ob sich der neue Ableger des Assassinen-Abenteuers auch wirklich lohnt.
Quelle: Twitter /@assassinscreed, elonmusk, Grummz, hasanthehun, soundaholism, ManoReborn