Activision Blizzard trifft aktuell Vorbereitungen für die vierte Entlassungswelle innerhalb des letzten halben Jahres. Abermals wird der Publisher in den europäischen Niederlassungen den Rotstift ansetzen. Derzeit werden Vorgespräche mit Mitarbeitern in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien geführt, die im Publishing- bzw. Vertriebsbereich tätig sind. Entwicklung, Live-Betrieb und Kundensupport sind nicht betroffen. Gleiches gilt für die lokalen Niederlassungen von King.
Anonyme Quellen, die mit der Situation vertraut sein sollen, sagten gegenüber GamesIndustry.biz, dass das Unternehmen seine Publishing-Büros in Europa komplett schließen will. Stattdessen möchte der Publisher alle europäischen Publishing-Funktionen an einem Standort in Großbritannien bündeln. Großbritannien wird wohl aufgrund von Steuervorteilen ins Auge gefasst. Über diesen Plan hatten wir bereits in der Blizzard-Reportage berichtet (zum Artikel).
Ein Unternehmenssprecher kommentierte die Umstrukturierungspläne und die Schließungen in Europa gegenüber GamesIndustry.biz (UK) so: „Die Spieler entscheiden sich zunehmend für digitale Varianten unserer Spiele. Wir haben mit unseren Teams in Europa Pläne besprochen, wie wir uns als Unternehmen weiterentwickeln werden, um uns an diese Veränderung anzupassen, um unseren Spielern besser zu entsprechen und die Region für zukünftiges Wachstum bestmöglich zu positionieren. Wir werden umfangreiche Schritte unternehmen, um alle Mitarbeiter zu unterstützen und den Übergang für diejenigen unserer Kollegen zu erleichtern, die von den beabsichtigten Änderungen betroffen sein könnten.“
Activision Blizzard hat in letzter Zeit seine internationalen Aktivitäten stark umgestaltet. Im vergangenen Oktober schloss das Unternehmen weitere Büros in Frankreich und den Niederlanden. Nach dieser Kündigungswelle folgten noch Kürzungen in den Büros im asiatisch-pazifischen Raum. Erst kürzlich gab es Berichte über Entlassungen von Mitarbeitern im E-Sport-Segment und bei den Live-Events – zwischen 50 und 200 Mitarbeiter mussten das Unternehmen verlassen, während der Bobby Kotick, der Chef von Activision Blizzard, weiterhin Boni in Rekordhöhe einstreicht.