Schon bei der Ankündigung sah Pentiment, entwickelt vom renommierten Rollenspiel-Studio Obsidian Entertainment, zum Anbeißen aus: ein unverbrauchtes Szenario (Süddeutschland im Spätmittelalter, der Hauptcharakter ist ein Buchmaler), schrullig-liebevolle Optik und eine spannende Geschichte rund um ungeklärte Morde in einem Kloster.
Doch das Ergebnis übertraf ein paar Monate später unsere Erwartungen: Wer sich aufs zähe Spieltempo und die Pflicht zum Lesen endloser Textboxen einlässt, der erlebt ein Detektivabenteuer wie kein anderes. Mit tragischen Schicksalen und innigen Momenten, mit cleveren Kniffen rund um die verschiedenen sozialen Hintergründe der handelnden Personen, und mit einer wirklich großen Geschichte, die ganz tief hinein in die Leben der Protagonisten blickt.
Spielmechanisch ist da nicht viel dahinter – es gibt keine typischen Adventure-Rätsel mit Heringen und Zeitreisen –, und trotzdem ist Pentiment anspruchsvoll. Wegen des vielen Geschichtswissens, das vermittelt wird, und wegen der kniffligen Entwicklungen. Man muss genau hinsehen, noch besser zuhören und vor allem entscheiden, auf welche Personen und Gelegenheiten man sich konzentriert – alles versuchen, alle besuchen, allen auf den Zahn fühlen, das geht nämlich nicht. Wer sich auf Pentiment einlässt, der kommt rund 15 oder 20 Stunden nicht von der komplexen Mittelalter-Welt los.
Platz 11: F1 22
Platz 12: Tunic
Platz 13: Stray
Platz 14: Signalis
Platz 15: Bayonetta 3
Platz 16: A Plague Tale: Requiem
Platz 17: Gran Turismo 7
Platz 18: Return to Monkey Island