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Steam brennt wegen „Zensur“ – Neuer Shooter-Release beschwört harte Kritik herauf

Ready or Not, bereit, oder nicht: Der Taktik-Shooter wird jetzt grafisch weniger grausam – und Fans sehen rot.

Eine Bildmontage zum Taktik-Shooter Ready or Not.
© VOID Interactive / Valve, Adobe Photoshop [M]

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Wessen Herz für Taktik-Shooter schlägt, hat schon Ende 2021 die Bekanntschaft von Ready or Not gemacht – damals nämlich ging der Titel von Entwicklungsstudio VOID Interactive in den Early Access. Der Full Release für PC-Spieler*innen auf Steam erfolgte dann im Dezember 2023. Und die Version für Konsoleros, sowohl für PlayStation 5 als auch Xbox Series, soll am 15. Juli nachfolgen – also in wenigen Tagen.

Jetzt sorgt diese in den Startlöchern stehende Konsolen-Version jedoch für Ärger – auf Valves Vertriebsplattform Steam. Dort nämlich ist der Shooter Zielscheibe sogenannter Review Bombings geworden, also einer abgesprochenen Aktion seitens Spieler*innen, die binnen kürzester Zeit negative Bewertungen hinterlassen. Ergebnis davon im Falle von Ready or Not: Die kürzlich abgegebenen Steam-Bewertungen sind auf ein „Ausgeglichen“ eingebrochen. Demgegenüber stehen die insgesamt „sehr positiven“ Bewertungen von insgesamt über 190.000 Spielenden. Doch wie konnte das passieren?

Ready or Not: Zugeständnisse an die Konsolen-Portierungen

Wie eingangs erwähnt, wird Ready or Not am 15. Juli um Konsolen-Versionen für PS5 und XboxSeries reicher. Im Zuge davon veröffentlichte Developer VOID Interactive am 27. Juni eine entsprechende Bekanntmachung auf Steam. In dieser offiziellen Meldung ist unter der Überschrift „Development Briefing Vol. 87“ die Rede von „Änderungen zu Konsolen-Inhalten“. Genauer findet ihr bei der Unterüberschrift „Console Rating Content Changes“ jene Veränderungen, die jetzt zu der Schwemme geringschätziger Kritiken auf Steam geführt hat.

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Die Alterseinstufung für die anstehenden Konsolen-Versionen von Ready or Not lautet in Deutschland USK 18 – dennoch mussten die Entwickler*innen laut eigenem Wortlaut Anpassungen vornehmen, um den inhaltlichen Grundvoraussetzungen beider Konsolen-Plattformen gerecht zu werden. Die Beschneidungen der Konsolen-Spiele, die nun auch auf Steam ausstrahlen, betreffen im Wesentlichen drei Punkte: Darstellung von Gewalt, Nacktheit und Gewaltdarstellungen gegenüber Kindern.

Die Veränderungen schlagen sich konkret darin nieder, dass bereits getötete Gegner nicht weiter in Einzelteile zerlegt werden können. Von dieser neuen Limitierung bleiben die expliziten Blut- und Zerstückelung-Grafiken beim Anschießen noch lebender Gegner jedoch unbeeinflusst. Die herausgenommenen Nacktszenen hingegen betreffen vor allem Zivilist*innen im Spiel. Zuletzt wurde außerdem in der Mission Twisted Nerve die Animation eines Kindes geändert. Anstatt wie zuvor krampfhaften Bewegungen zu erliegen, erweckt das Kind jetzt den Anschein zu schlafen.

Zensur oder inhaltliche Anpasssung?

Wie konnten scheinbar dem Spielspaß nicht abträgliche Änderungen ein Ready or Not bei einem Teil der Community in Misskredit bringen? „Das Spiel war anfangs nicht perfekt, aber jetzt wollen sie es zensieren“ oder „Zensur in einem Spiel, das sich strikt gegen Zensur wendet, um ein höheres Maß an Wirkung und Realismus zu erreichen, ist deprimierend“, sind nur zwei Beispiele für das in Worte gegossene Review Bombing auf Steam. Ergo: Einige Spielende sind derzeit weniger begeistert von den für die Konsolen-Versionen notwendig gewordenen Änderungen.

Das ist auf der einen Seite verständlich, da sich Ready or Not somit rund eineinhalb Jahre nach Release in seiner um Echtheit bemühten Präsentation nochmals ändert. Auf der anderen Seite wurden die Anpassungen vorab und transparent seitens Entwicklungsstudio mitgeteilt, dürften zudem den Spielfluss kaum beeinflussen. Ob solche inhaltlichen Anpassungen im Dienste von Plattformbetreibern bei Sony und Microsoft für euch in die Kategorie „Zensur“ fallen, müsst ihr selbst entscheiden.

Eine Zensur im rechtlichen Sinne, bei der staatliche Kontrolle erfolgt, liegt bei Ready or Not aber nicht vor. Übrigens sollten sich nicht nur Taktik-Shooter-Fans, sondern auch Schnäppchen-Shopper*innen auf Steam umgucken.

Quellen: Steam / VOID Entertainment, Braaaaains, Jawny