Die Erwartungen an Grand Theft Auto 6 sind gewaltig, besonders was die Spielwelt betrifft. Seit dem ersten Trailer ist klar: Rockstar Games setzt wieder auf eine riesige Karte mit Vice City als Zentrum.
Leaks deuten außerdem darauf hin, dass die Umgebung stark von Florida inspiriert ist – mit neuen Regionen, die weit über die bekannte Metropole hinausgehen. Doch genau diese Größe könnte laut einem früheren Entwickler des Studios ein nicht unwichtiges Problem darstellen.
GTA 6: Spieler*innen droht „Entdeckerangst“
Cameron Williams, der an Red Dead Redemption und früheren GTA-Titeln mitgearbeitet hat, sieht in der enormen Spielwelt von GTA 6 eine potenzielle Schwäche. Das erklärte er laut PC Gamer in einem Panel auf der Game Developers Conference, die vor wenigen Tagen in San Francisco stattgefunden hatte.
Während sich viele Spielerinnen und Spieler auf neue Gegenden freuen, glaubt er, dass zu viel Fläche eher abschreckend wirken könnte. In der Veranstaltung, die mit „Allgemeine Open World-Probleme“ betitelt war, sprach er offen über das, was er als „Explorationsangst“ bezeichnet – also die Unsicherheit, in einem übergroßen Spiel überhaupt zu wissen, was man tun oder wohin man gehen soll.
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Mehr Fläche bedeutet nicht auch mehr Spielspaß
Laut Williams erkunden Spieler*innen oft nur einen kleinen Teil einer Welt, wenn sie nicht gezielt durch gutes Spieldesign gelenkt werden. Spiele wie Red Dead Redemption 2 zeigen zwar, wie detailliert große Umgebungen sein können, doch selbst dort bleiben viele Areale von der Mehrheit unentdeckt. Gleiches könnte auch bei GTA 6 drohen.
„Wir wollen vermeiden, dass der Möglichkeitsraum so groß wird, dass die Spieler nicht mehr wissen, was sie wählen sollen.“ Spieler fragen sich laut Williams zudem schnell: „Okay, wie weit ist das nächste Ding entfernt? Muss ich wirklich den ganzen Weg über die Karte laufen? Und was ist mein Gewinn?'“
Zudem sieht er einen weiteren Trend, der offenen Welten zunehmend im Weg steht: Live-Service-Games und Free-to-Play-Titel binden die Aufmerksamkeit vieler Spieler*innen dauerhaft. Spiele mit langen Spielzeiten und hoher Einstiegshürde hätten es deshalb schwerer, die nötige Zeit und Konzentration abzurufen. Rockstar müsse bei GTA 6 also einen Weg finden, die große Welt nicht nur zu füllen, sondern auch sinnvoll zu strukturieren – damit ihr euch beim Erkunden nicht verloren fühlt.
Eine Möglichkeit, sich dies schon im Vorfeld anzuschauen, bot kürzlich eine GTA 5-Mod für die Spielewelt von GTA 6. Allerdings wurde deren Nutzung zum Ärger der Fans von Take-Two direkt wieder unterbunden.
Quellen: PC Gamer
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