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80 Days (Adventure) – Reise-Abenteuer à la Jules Verne

Wie schafft man es in 80 Tagen um die Welt? Welche Route und welches Transportmittel wählt man? Das könnt ihr im Adventure 80 Days der inkle studios (Sorcery! 2, Wertung: 90%) herausfinden.  Die für ihr hervorragendes Storytelling bekannten Briten entführen  euch auf iPad und iPhone in eine von Jules Verne inspirierte Parallelwelt. Warum die Reise überzeugt, klärt der Test.

© inkle studios / Profile Books

Alle Wege beginnen in London

Was packt ihr in euren Koffer? Die gelben Gummistiefel, einen russischen Zugfahrplan oder den Segelhut? Alles hat so seine Vorteile. Zu Beginn des Spiels ist allerdings nicht für alles Platz im Koffer. Außerdem muss es schnell gehen, denn Meister Phileas Fogg ist eine heikle Wette eingegangen: In 80 Tagen will er es um die ganze Welt schaffen. Und die Uhr tickt gnadenlos! Zusätzliche Brisanz gewinnt die Reise, weil ein Krieg in Europa
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Unser aktueller Rekord: In 67 Tagen um die Welt! © 4P/Screenshot
droht und mysteriöse Konkurrenten an der Wette teilnehmen, die sich nicht immer wie Gentlemen benehmen…

Im Jahr 1872 reist ihr also Hals über Kopf von London aus los, wobei ihr zig Möglichkeiten habt, was die Route betrifft. Schon wenn man in Paris landet, ergeben sich viele Wege für das ehrgeizige Duo, wobei man selbst in die Rolle von Foggs französischem Diener Passepartout schlüpft. Der muss nicht nur vieles selbst entscheiden, sondern sich fast mütterlich um seinen Meister kümmern. Phileas verliert nämlich mit der Zeit kostbare Lebenspunkte, wenn die Reise zu strapaziös wird. Also kann man ihn kämmen, füttern oder sich anderweitig bemühen.

Gegen die Zeit, das Geld und die Konkurrenz

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In den Städten hat man die Qual der Wahl: Soll man sie erkunden, etwas verkaufen oder direkt weiter reisen? © 4P/Screenshot
Auch die richtige Kleidung kann helfen. Wer auf einer staubigen Wüstenstraße dahinrattert, profitiert von Mütze, Brille & Co. Interessant für Sammler ist, dass es Sets gibt, die meist aus zwei oder drei entsprechenden Kleidungsstücken bestehen. Hat man sie komplett dabei, verliert man weniger Gesundheit oder bekommt ganz neue Optionen in den Dialogen. Aber keine Bange: Es geht nicht um Sammelei und Babysitting, sondern in erster Linie um Erkundung und clevere Planung in einer Parallelwelt, die sich mit einigen technischen und politischen Entwicklungen von unserer unterscheidet – das weckt natürlich auch die erzählerische Neugier.

Hinzu kommt der wirtschaftliche Aspekt: Man startet mit stolzen 4000 Pfund, die zu Beginn noch wie ein Schatz anmuten. Aber je weiter man kommt, desto teurer wird es, denn man kann Reisezeiten über Bestechungen oder horrende Passagekosten einsparen. Um sein Budget wieder zu füllen, sollte man das Gesammelte in den Städten verkaufen. Aber Vorsicht: Jeder Gegenstand erzielt nur in zwei, drei Städten wirklich gute Preise – ansonsten muss man ihn verramschen. Manchmal kann sich also ein Umweg lohnen, um statt 10 vielleicht satte 1000 Pfund einzusacken.